Entstehung der Akupunktur
Die Akupunktur ist eine aus China stammende Therapieform. Grabfunde aus der Zeit vor etwa 6000 Jahren zeigen, dass die Menschen schon damals Steinsplitter gebrauchten um schmerzende Körperstellen zu stechen. Die Steinnadeln wurden aus Bian-Stein 砭石 Biānshí gemacht und je nach Form für verschiedene Zwecke gebraucht. Später wurden auch Knochen, Fischgeräte und Bambussplitter verwendet.
In einem der wichtigsten Grundlagenwerke der chinesischen Medizin, dem Buch des Gelben Kaisers der inneren Medizin (ca. 300 v.Chr.) wurden etwa 160 Akupunkturpunkte und Indikationen für ihre Anwendung beschrieben. Das Zhen Jiu Jia Yi Jing (ABC-Klassiker der Akupunktur und Moxibustion) wurde von Huangfu Mi in der Zeit der Wei- und Jin-Dynastien (265-420 n. Chr.) geschrieben. Er beschrieb den Namen, die Lokalisation und Indikation von 349 Punkten. Das macht die chinesische Medizin zu einem der ältesten Medizinsysteme der Welt.
Das Chinesisch Wort für Akupunktur ist 针灸 Zhēnjiǔ. Dieses Wort besteht aus zwei Zeichen, 针 Nadeln und 灸 Moxibustion (Wärmebehandlung mit Beifuß). Der Name selbst sagt, dass in der Akupunktur nicht nur Nadeln zur Stimulation von Akupunkturpunkten verwendet werden. Akupunktur und Moxibustion sind zwei Disziplinen der Traditionellen Chinesischen Medizin (TCM) zur Prävention und Behandlung von Krankheiten. Es ist die gezielte therapeutische Beeinflussung von Körperfunktionen über spezifische Punkte an der Körperoberfläche, bekannt als Akupunkturpunkte.
Die alten chinesischen Ärzte, die sie entwickelten, sahen den Körper als ein System von lebenswichtigen Energien. Sie nannten diese grundlegende Lebensenergie Qi, auf deren Wirkung alle Lebensäusserungen beruhen.
Sie entdeckten, dass es drei Haupttypen von Qi im menschlichen Körper gab. Das Qi, das mit der Außenwelt interagiert, genannt Wei Qi (Abwehr Qi). Es hat die Konsistenz von Dampf. Das Qi, das im Inneren des Körpers fliesst, wir Ying Qi (Nähr Qi) genannt. Es erscheint in Form von Blut und Flüssigkeiten. Die dritte Art von Qi im Körper ist das Jing Qi (konstitutionelle Qi) oder unsere westliche Idee der DNA. Es manifestiert sich in Form des Knochenmarks, dem Gehirn und den Stammzellen. Es ist die schwerste aller energischen Formen im Körper.
Das Qi hat sechs Hauptfunktionen: es schützt, kontrolliert, ernährt, erwärmt, transportiert und wandelt um. Das Qi gehört zusammen mit der Essenz (Jing), dem Blut (Xue) und den Körpersäften (Jinye) zu den Grundsubstanzen, die die materielle und funktionelle Grundlage des Körpers bilden.
Meridiane – das Leitbahnsystem
Das Qi fliesst entlang der 12 paarigen und 2 unpaaren Hauptleitbahnen, den sogenannten Meridianen. Jeder der 12 Meridiane wird einem Organsystem zugeordnet, wobei die Bezeichnungen wie Leber oder Milz nicht mit der westlichen Organlehre in Zusammenhang stehen. Sie werden als Funktionskreise bezeichnet. Es muss unterstrichen werden, dass die chinesische Medizin ein kohärentes, komplettes, geschlossenes medizinisches System ist, einschließlich seiner spezifischen menschlichen Physiologie, Psychosomatik, Pathologie, Krankheitsterminologie, Methoden der Diagnose und therapeutischen Methoden.
Durch das Einstechen der Nadeln an den über 365 Punkten wird die Qi-Zirkulation ausgeglichen und bestimmte Organsysteme angeregt oder gemässigt. Für die klassische Akupunktur ist es unabdingbar, dass eine an Traditioneller Chinesischer Medizin orientierte Diagnose zugrunde liegt.
Bei der Behandlung werden die entsprechenden Punkte, die meist entlang der Meridiane liegen, durch einen sanften Reiz mit Akupunkturnadeln aktiviert. Die Punkte stehen mit einzelnen Organen und Organfunktionen in Beziehung. Durch den Reiz werden die den Akupunkturpunkten zugeordneten Organe durch Regulierung von Qi zur Selbstheilung angeregt. Es wird also nicht das erkrankte Organ direkt behandelt, sondern der Meridian bzw. Akupunkturpunkt, dem das Organ zugeordnet ist.
Welche Beschwerden können mit Akupunktur behandelt werden?
Immer mehr Studien geben Hinweise darauf, dass Akupunktur bei häufigen Beschwerden helfen kann. Sie wirkt genauso gut oder sogar besser als herkömmliche Therapien. Die Weltgesundheitsorganisation WHO anerkennt die klassische Akupunktur schon seit vielen Jahren als wirksame Behandlungsform.
Arten der Akupunktur
Es gibt verschiedene Arten von Akupunktur, manche bauen auf den Akupunkturpunkten auf z.B. Elektroakupunktur, Laserakupunktur oder Jin`s drei Nadeltechnik. Andere Formen haben ihre eigenes Mikrosystem wie die Ohrakupunktur, Bo`s Bauch Akupunktur Methode, Tan’s balance Methode, Master Tung Akupunktur, die 9 Paläste Akupunktur oder die verschiedenen Schädelakupunktur Systeme.
Links:
- Schlaganfall in der TCM (Akupunktur)
- Akupunktur in der Schwangerschaft
- Wikipedia
- 9 Palaces TCM – Praxis für Chinesische Medizin & Akupunktur in 6440 Brunnen Schwyz