Die Akupunkturpunkte, 穴位 xué wèi, 穴道 xué dào, 腧 shū, sind besonders geeignete Stelle auf der Haut, von welchen aus di Lebensenergie (Qi) und das Blut in den Leitbahnen (Meridianen) und den damit verbundenen Organen gut erreicht und beeinflusst werden kann. Durch die Nadelung von Akupunkturpunkten wird der Körper angeregt, sich selbst wieder ins Gleichgewicht zu bringen.
穴 xué bedeutet Höhle, Vertiefung oder Loch und 腧 shū Ort des Transports. Die Akupunkturpunkte sind keine Punkte sondern ein Areal, welche je nach Lokalisation eine unterschiedliche Grösse haben.
Das Buch des Gelben Kaisers der inneren Medizin (ca. 300 v.Chr.) integriert die Akupunktur und Moxibustion in die damalige Medizin und beschreibt verschiedene Nadeln, Nadeltechniken und Indikationen für die Anwendung bestimmter Punkte. In diesem Werk sind 160 Punkte beschrieben. Im Systematischen Klassiker der Akupunktur und Moxibustion (针灸甲乙经, Zhēnjiŭ jiăyĭ jīng) von Huangfu Mi 皇甫謐 (215–282 n.Chr.) wird eine klare Terminologie, die Topologie von 349 Akupunkturpunkten und systematische Hinweise auf deren Wirkung beschrieben.
Es existieren verschiedene Akupunkturpunkte: Punkte der zwölf Hauptmeridiane, Punkte der außerordentlichen Gefäße, Extrapunkte und Ashi-Punkte (Schmerzpunkte). Insgesamt 361 Akupunkturpunkte befinden sich auf den 12 Hauptleitbahnen sowie dem Ren-Meridian und dem Du-Meridian. Die Punkte, die nicht zu den 14 Meridianen gehören, heißen Extrapunkte. Es gibt daneben noch Punkte, die sich weder an einer festen Stelle befinden noch einen bestimmten Namen haben. Diese Stellen sind schmerz- oder druckempfindlich und heißen Ashi-Punkte. Das stechen der Ashi-Punkte wird von Physiotherapeuten als «dry needling» bezeichnet.